Meine beiden Schafe müssen mal wieder hinhalten. Denn ich will mal wieder dem Rest der Welt erklären, wie hier die Politik funktioniert und wie ähnlich sich die Schweiz und China doch sind...
Also: In China gibt es eine besonders wichtige Partei (ja, die mit dem Werkzeug im Logo) und noch ein paar andere, mehr pro Forma. Die besonders wichtige Partei sagt im wesentlichen, was läuft; über die anderen Parteien spricht (zu recht) kaum jemand. Wenn es darum geht, politische Ämter neu zu besetzten, so schlug traditionell die besonders wichtige Partei (mit dem Werkzeug im Logo, ihr wisst schon) einen Kandidaten vor (oft der Chef der besonders wichtigen Partei sich selbst - wobei auch zu beachten ist, dass der eigentliche Chef der besonders wichtigen Partei oft nicht der war, bei dem "Chef" draufstand). Nun in China war das System so, dass damit die Wahl eigentlich immer schon gelaufen war (
Achtung: Hier bricht die Parallele ganz kurz zusammen - in der Schweiz können Wahlgremien tatsächlich etwas sagen und daraus kann man, so man denn will, etwas lernen). Nun ist es in China so, dass seit kurzem auch die grosse, wichtige Partei den Wert von Demokratie erkannt hat, und neuerdings etwas mehr Kandidaten aufstellt, als Ämter zur Verfügung stehen. Selbstverständlich sind aber alle Kandidaten gute Parteimitglieder und wussten schon immer, dass sie als einzige die wahre Volksmeinung vertreten. Auch wenn ausnahmsweise mal nicht der erste Vorschlag gewählt wird, so ist dadurch noch lange nicht die Linie der Partei - und damit des Staates - gefährdet. So perpetuiert sich die Dominanz der besonders wichtigen Partei ganz von selbst.
In der Schweiz gibt es hingegen keine Werkzeugpartei von Bedeutung, sondern eine Sonnenpartei (die aber treffender eine Mistgabel oder eben ein schwarzes Schaf im Logo führen würde). Nun folgt die eigentliche Message: In der Schweiz gibt es (auch wenn das oft vergessen wird) noch andere Parteien (die zusammen so etwas mehr als zwei Drittel des Volkes vertreten) und für die auch kein Zwang besteht, irgend einer Parteilinie (nicht mal der eigenen) zu folgen. Und drum müssen sie auch weder den Chef der schwarzen Schafe, noch den, auf dem jahrelang "Chef" draufstand wählen. Ich für meinen Teil wählte keinen der beiden (dass sie weder Berndeutsch noch Englisch können ist schon fast Grund genug).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen