Sonntag, 28. Oktober 2007

Diskussionsrunde

Am Samstag Mittag ist das Essen mit den Ehemaligen des Schulaustausches Gymnasium Interlaken - Beijing Nr. 2 Middle School nache inigem hin- und her doch noch zu Stande gekommen. Hier auch noch mal öffentlich vielen Dank an Helmut Reichen - einerseits für das Essen, vielmehr aber dafür, dass er 1997 bei mir das Chinafieber geweckt hat. Wir hatten das Vergnügen, mit fünf Chinesen, die 2002 in der Schweiz waren, lange und offen zu diskutieren. Ich hatte ja schon immer geahnt, dass für den Austusch nicht irgendwelche Schüler geschickt wurden, was sich gestern bestätigt hat, studieren doch alle an einer der chinesischen Eliteunis (mit 1:1000 und schlimmeren Aufnahmeprüfungen), sprechen hervorragend Englisch und sind auch sonst sehr offen. So entwickelte sich bald eine angeregte Diskussion über chinesische Politik und westliche Besserwisserei, chinesisches und westliches Selbstverständnis und auch die Ohnmacht des einzelnen gegenüber dem chinesischen System. Das alles in einer Offenheit, auch mit Witz und Ironie (ich hätte nie gedacht, dass ich von einem Chinesen harmonious society in einem solchen Ton hören würde), die ich hier nicht gewohnt bin.

Ich fühle mich bestätigt in meiner Ansicht, dass es sehr vermessen von diversen ausländischen Individuuen und Staaten ist, den Chinesen zu sagen, was sie zu tun hätten. Einerseits sind sich die Chinesen durchaus selbst bewusst (und mehr als die meisten Schweizer), dass bei ihnen nicht alles perfekt ist; ebenso stark ist aber auch das Bewusstsein, dass in einem Land mit so vielen Menschen radikale Veränderung nicht wirklich wünschenswert sind. Nur Offenheit und Austausch mit anderen Kulturen erlauben es, das System von innen heraus zu verändern - Mao Zedong war bis zu Stalins 60tem nie im Ausland und seine Regentschaft war fürchterlich; Deng Xiaoping war in seiner Jugend als Werkstudent in Frankreich und hat China der Welt geöffnet (und auch den einen oder anderen Fehler gemacht, aber ich möchte mein detailliertes Urteil über die Chinesische Gesichte für einmal für mich behalten). Ich halte Reisen, Austausch und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg für unglaublich wichtig, um die (unabwendbare und potentiell segensreiche) Globalisierung nicht nur ökonmisch, sonder auch menschlich au einem Erfolg zu machen.

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