Oberer Teil der Südfassade; auch wenn bei vielen Zimmern die Fassade aufgesprengt wurde, scheint strukturell noch alles da zu sein.
Montag, 23. Februar 2009
Neues vom TVCC
Es ist nun zwei Wochen her seit dem spektakulären Grossbrand des TVCC-Towers, einem Teil des neuen Hauptquartiers des Chinesischen Staatsfernsehens (CCTV) und Standort des Mandarin Oriental Hotels. Beim Betrachten der diversen Youtube-Videos vom Brand hatte man ja den Eindruck, dass der Turm jeden Moment in sich zusammenfallen könnte (eine Möglichkeit, die die mehreren zehntausend Gaffer offenbar nicht in Betracht zogen). Am Samstag kam ich nun selbst mal wieder an der Ecke vorbei und war sehr erstaunt zu sehen, in wie gutem Zustand das Gebäude noch ist (mehr Photos hier). Zwar ist alles schwarz und man kann erahnen, dass die Isolation komplett weggebrannt ist, aber strukturell scheint alles noch da zu sein. Auch die Nordfassade ist noch ziemlich intakt. Es gibt erste Untersuchungen zum Unfall von CCTV und den beteiligten Architekten (aus Architektenkreisen hab ich auch gehört, dass die das Feuerwerk von der (gedeckten) Dachterasse aus abgefeuert haben). Die Isolation scheint eine Rolle gespielt zu haben und auch die Tatsache, dass die Sprinkler abgestellt waren. Sehr besorgniserregend scheint mir auch die Tatsache, dass die Feuerwehr nicht wirklich ausgerüstet ist, so hohe Gebäude zu löschen; dies mag auch beim tragischen Tod eines der Feuerwehrmänner eine Rolle gespielt haben.
Oberer Teil der Südfassade; auch wenn bei vielen Zimmern die Fassade aufgesprengt wurde, scheint strukturell noch alles da zu sein.
Oberer Teil der Südfassade; auch wenn bei vielen Zimmern die Fassade aufgesprengt wurde, scheint strukturell noch alles da zu sein.
Labels:
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Freitag, 20. Februar 2009
Keynes und die Kommunisten
Die Grundzüge des Keynsianismus sind ebenso einfach wie einleuchtend: In einer Rezession oder Depression geben die Privaten zu wenig Geld aus, um die Wirtschaft auszulasten, also muss der Staat einspringen und (auf Pump) Geld ausgeben; selbstverständlich soll das Geld in der Hochkonjunktur dann wieder eingespart werden. Um wirkungsvoll zu sein, muss das Geld so früh wie möglich in der Rezession ausgegeben werden und da investiert werden, wo es möglichst viel Bruttosozialprodukt generiert.
In westlichen Demokratien hat der Keynsianisums mit vielen Problemen zu kämpfen, so vielen, dass die Wirksamkeit schon fast in Frage zu stellen ist; anders hier in China - hier müsste es meiner Meinung nach eigentlich funktionieren. Hier ein paar Gründe, weshalb ich zu diesem Schluss kommen, und für die Chinesische Wirtschaft halbwegs optimistisch bin:
In westlichen Demokratien hat der Keynsianisums mit vielen Problemen zu kämpfen, so vielen, dass die Wirksamkeit schon fast in Frage zu stellen ist; anders hier in China - hier müsste es meiner Meinung nach eigentlich funktionieren. Hier ein paar Gründe, weshalb ich zu diesem Schluss kommen, und für die Chinesische Wirtschaft halbwegs optimistisch bin:
- Im Westen sind in der Rezession die Linken (in Kontinentaleuropa: alle) Keynsianer, in der Hochkonjunktur die Rechten (in Kontinentaleuropa: niemand). In der Rezession werden Schulden gemacht, die in der Hochkonjunktur nicht abgebaut werden. China andererseits hat aus der vorhergehenden Hochkonjunktur massive Reserven, die jetzt angezapft werden. Auch machen hier jedes Jahr mehr oder weniger die gleichen Jungs das Budget; man kann Probleme nicht auf die Vorgängerregierung oder die Nachfolger abwälzen.
- Die Chinesen können heute beschliessen, Geld auszugeben, am nächsten Dienstag sind 20'000 Mann am Schaufeln. Bis in Europa eine Ausschreibung durch ist, ist auch schon der übernächste Konjunkturzyklus. Oder auch die massiven Investitionen in die Wissenschaft in den USA (an sich toll); bis die auf die Wirtschaft durchschlagen, ist die Rezession hoffentlich vorbei. Die Chinesen haben ihr grosses Konjunkturpaket im Herbst 2008 beschlossen; die USA, Deutschland und die Schweiz, wo die Zeit zur Umsetzung viel länger ist, erst jetzt oder sind noch dran...
- In China gibt es sinnvolle Infrastrukturprojekte mit potentiell enormen Multiplikatoren: Eine Millionstadt an Autobahn oder Zug anzuschliessen beschäftigt nicht nur die Bauarbeiter, sondern eröffnet auch für die Million Einwohner neue wirtschaftliche Möglichkeiten. Schulhäuser sanieren (Deutschland) oder existierende Strassen frisch teeren (USA) mag durchaus angebracht sein, bringt aber an indirektem Aufschwung deutlich weniger.
- Und schliesslich: Chinas Wirtschaft muss wachsen, um mit dem Wachstum der Arbeitsbevölkerung mitzuhalten und all den Armen auf dem Land die Aussicht auf ein besseres Leben zu geben. Im Westen werden wir uns, wie ich auch schon mal geschrieben hab, an etwas weniger Wachstum gewöhnen müssen.
Labels:
Meinungen und Deinungen
Selbstsuche
Bei langen Auslandaufenthalten suchen die Leute neben fremden Kulturen und neuen Erfahrungen oft auch sich selbst. Mir geht es nicht anders. Und auf der Suche nach mir selbst hab ich zuerst mal in meiner Wohnung nachgekuckt (ist ja irgendwie naheliegend). Und siehe da, ich war schon da; eben aus der Zukunft zurückgekommen, um mich selbst zu warnen, dass das mit der Zeitmaschine keine so gute Idee ist (wegen der geschlossenen Zeitartigen Kurven). Kurz vor der Kausalitätskatasrophe haben wir noch ein erinnerungsphoto mit mir allen geschossen; voilà:
Labels:
Gute Reise,
Photos
Dienstag, 17. Februar 2009
Qingdao
Das Wochenende habe ich mit zwei Shanghai-Schweizern in Qingdao verbracht. Falls jemand Qingdao nicht kennt, es handelt sich um die 13. grösste Stadt Chinas, hat 8 Millionen Einwohner (3.2 Millionen in der Stadt selbst) und liegt in der Provinz Shandong. Qingdao wurde früher Tsingtao geschrieben, war eine Deutsche Kolonie und ist die Heimat des unterdessen weltweit erhältlichen Tsingtao-Biers.
Seit den Olympischen Spielen ist Qingdao auch die Segel-Hauptstadt Chinas. Dies war auch der Grund unseres Besuches - das Volvo Ocean Race (hiess, als es noch von einer Brauerei gesposenert wurde mal Whitbread Round the World Race) hatte einen Zwischenhalt in Qingdao eingelegt und am Samstag wurde die nächste (und längste) Etappe nach Rio gestartet. Qingdao zeigte mal wieder, wieso Segelreviere nicht von Kommunistischen ZKs ausgewählt werden sollten - es war anfangs kalt, grau und im Wesentlichen windstill. Nach einer grossen Verabschiedungszeremonie folgte der Start, der nicht ganz so eindrücklich war wie erhofft; von den acht ursprünglich gestarteten Booten war einem das Geld ausgegangen, zwei wurden auf der letzten Etappe im Sturm so schwer beschädigt, dass sie per Containerschiff nach Rio reisen müssen, eins wurde in Taiwan repariert und schaffte es nicht ganz rechtzeitig zum Start und schliesslich lief das Telefonica-Team zwei Minuten vor dem Start auf Grund (gelobt seien die grossartigen Chinesischen Seekarten...). Die verbleibenden drei Boote (Ericsson 4, Puma und Green Dragon) zeigten dann, mit wie wenig Wind sie vorwärtskommen. Kurz nach dem Start tauchte dann auch noch die Sonne auf...
Die obligate Diashow gibts hier, wer wissen will, wo die Boote unterdessen sind, schaue beim Volvo Ocean Race vorbei. Wir genossen die Sonne und die frische Luft und spazierten den Rest vom Tag dem Strand entlang und über einen der Hügel zum Hotel zurück. Im Sommer, wenn man baden kann, muss das noch viel netter sein. Bei 6°C Wassertemperatur zogen wir es vor, Hochzeitspaare, Muschelsucher und Deutsch geprägte Architektur zu betrachten.
Mehr Photos vom Strand hier. Nach einem super Nachtessen in einem spektakulären Restaurant namens "Top Restaurant" haben wir noch das mittelmässig spektakuläre Qingdaoer Nachtleben etwas erkundet. Am Sonntag haben wir dann quasi das komplette Alt-Qingdao zu Fuss erkundet und sind dabei auch auf einen wunderbaren Markt gestossen. Wenn Du, lieben er Leser Dir nur eine Diashow ansehen willst, dann diese hier vom Markt (drum kleb ich jetzt auch mal keine Bilder direkt hier rein). Oder, falls mehr Zeit ist, den gesammelten Spaziergang (inkl. Markt). Und wenn jemand das ganze mit einer Nikon (statt meiner Canon) geschossen sehen will, der soll bei Jonas vorbeischauen.
Seit den Olympischen Spielen ist Qingdao auch die Segel-Hauptstadt Chinas. Dies war auch der Grund unseres Besuches - das Volvo Ocean Race (hiess, als es noch von einer Brauerei gesposenert wurde mal Whitbread Round the World Race) hatte einen Zwischenhalt in Qingdao eingelegt und am Samstag wurde die nächste (und längste) Etappe nach Rio gestartet. Qingdao zeigte mal wieder, wieso Segelreviere nicht von Kommunistischen ZKs ausgewählt werden sollten - es war anfangs kalt, grau und im Wesentlichen windstill. Nach einer grossen Verabschiedungszeremonie folgte der Start, der nicht ganz so eindrücklich war wie erhofft; von den acht ursprünglich gestarteten Booten war einem das Geld ausgegangen, zwei wurden auf der letzten Etappe im Sturm so schwer beschädigt, dass sie per Containerschiff nach Rio reisen müssen, eins wurde in Taiwan repariert und schaffte es nicht ganz rechtzeitig zum Start und schliesslich lief das Telefonica-Team zwei Minuten vor dem Start auf Grund (gelobt seien die grossartigen Chinesischen Seekarten...). Die verbleibenden drei Boote (Ericsson 4, Puma und Green Dragon) zeigten dann, mit wie wenig Wind sie vorwärtskommen. Kurz nach dem Start tauchte dann auch noch die Sonne auf...
Die obligate Diashow gibts hier, wer wissen will, wo die Boote unterdessen sind, schaue beim Volvo Ocean Race vorbei. Wir genossen die Sonne und die frische Luft und spazierten den Rest vom Tag dem Strand entlang und über einen der Hügel zum Hotel zurück. Im Sommer, wenn man baden kann, muss das noch viel netter sein. Bei 6°C Wassertemperatur zogen wir es vor, Hochzeitspaare, Muschelsucher und Deutsch geprägte Architektur zu betrachten.
Mehr Photos vom Strand hier. Nach einem super Nachtessen in einem spektakulären Restaurant namens "Top Restaurant" haben wir noch das mittelmässig spektakuläre Qingdaoer Nachtleben etwas erkundet. Am Sonntag haben wir dann quasi das komplette Alt-Qingdao zu Fuss erkundet und sind dabei auch auf einen wunderbaren Markt gestossen. Wenn Du, lieben er Leser Dir nur eine Diashow ansehen willst, dann diese hier vom Markt (drum kleb ich jetzt auch mal keine Bilder direkt hier rein). Oder, falls mehr Zeit ist, den gesammelten Spaziergang (inkl. Markt). Und wenn jemand das ganze mit einer Nikon (statt meiner Canon) geschossen sehen will, der soll bei Jonas vorbeischauen.
Labels:
Gute Reise,
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Es schneit...
Neurdings ist dies ein Meteo-Blog: Nachdem wir letzte Woche den ersten Regen diesen Winter hatten, gabs heute früh nun den ersten Schnee, der auch liegen blieb. Die Temperaturen drinnen und draussen sind eher frostig. Das Wochenende war ich übrigens am Strand in Qingdao, mehr dazu später.
Labels:
Tagebuch eines Wahlchinesen
Donnerstag, 12. Februar 2009
Es regnet...
... hier nach 108 Tagen zum ersten Mal wieder. So in der Ferne erhält manchmal scheinbar alltägliches plötlich eine ungeahnte Bedeutung. Schon fast alltäglich ist andrerseits das Wandern auf der Mauer geworden; auch wenn es nicht das erste Mal ist, hab ich auch beim Mauerausflug mit Tobias (diesmal nach Huanghuacheng) kräftig Bilder geschossen, Wetter war, wie ja inletzter Zeit üblich, schön; Diasow gibts hier.
Labels:
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Mittwoch, 11. Februar 2009
Und da sage noch einer, Nuklearphysik sei langweilig
Ich persönlich mache ja Teilchenphysik (Grundlagenforschung bei allerkleinsten Abständen, ohne absehbare Anwendungen), oft wird das aber von Laien mit Nuklearphysik (Physik der Atomkerne, durchaus mit allerhand netten und nicht so netten Anwendungen) in den selben Topf geworfen. Normalerweise wehr ich mich dagegen, weil unsere Physik viel schöner ist. Nun gibt es neuerdings ein Gegenargument; nicht etwa dass bei der Nuklearphysik grosse theorethische Fortschritte gemacht worden wären, aber es gibt da die Wahl zur Miss Atom - gesucht wird die schönste Frau in der russischen Nuklearindustrie... und man kann online abstimmen. Ist das nicht toll?
Labels:
Partialwellen
Dienstag, 10. Februar 2009
Tempelmessen
Neben dem allgegenwärtigen Feuerwerk zeichnet sich das zweiwöchige Chinesische Neujahresfest auch durch die Tempelmessen (Deutsch ein etwas doofes Wort -Kirmes wär wohl besser, aber die Kirche soll ja im Dorf bleiben; Jahrmarkt trifft es aber auch nicht; Englisch ist es eine Temple Fair, Chinesisch auch - 庙会 miaohui). Einige sind unseren Chilbis nicht unähnlich - es gibt Schiessbuden sonder Zahl (wo man gigantische Stofftiere gewinnen kann) und Stände, wo man so ziemlich alles, was man nicht braucht kaufen kann. Dazu gibts Unterhaltungsprogramm mit Witzen, Akrobatik und Revolutionsopern (wo bei ich mir bei denen nicht sicher bin, ob sie ironisch oder nostalgisch gemeint sind - beides wäre sehr erstaunlich). Ein Beispiel ist die Miaohui im Ditan-Park (Diashow):
Ähnlich, wenn auch etwas weniger Opulent gings auch bei der Liulijiang oder bei mir im Sculpture Park (Diashow) zu und her. Anders beim Baiyunguan, dem weisse-Wolke-Tempel, dem Hauptquartier der Chinesischen Daoisten - hier gehts mehr ums religiöse. Daoisten haben wunderschöne Bärte und Hüte und einen gewissen Sinn fürs Kommerzielle. Im Baiyunguan fehlten zwar die Stofftiere, dafür soll man da Münzen auf eine Glocke werfen und wenns klingelt, bringt das Glück im neuen Jahr. Zudem wurden in industriellem Massstab Räucherstäbchen verbrannt - auch aufgefallen sind die vielen Sicherheitsleute, die auffallend unterbeschäftigt waren (Diashow)...
Labels:
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Feuerwerk - die Bilder
Gestern Abend war wie bereits erwähnt zum letzten Mal grosses Feuerwerk. Chunjie in Beijing muss man echt erlebt haben - aus der Ferne kann man sich schlicht nicht vorstellen, wie viel und wo überall da geballert wird. Bei der Faszination für Feuerwerk, versteh man, dass das generelle Verbot, das noch bis vor kurzem herrschte, höchst unpopulär war - man versteht aber sogar ohne den gestrigen Grossbrand weshalb es das Verbot gab und wundert sich, dass nur ein Gebäude abgebrannt ist.
Hier ein paar Feuerwerksphotos, die ich aus mehr oder weniger sicherem Abstand geschossen habe - ausser einigen Resten in den Haaren und etwas Bimstein ans Schienbein wurde ich nicht getroffen... Diashow gibts hier.
Hier ein paar Feuerwerksphotos, die ich aus mehr oder weniger sicherem Abstand geschossen habe - ausser einigen Resten in den Haaren und etwas Bimstein ans Schienbein wurde ich nicht getroffen... Diashow gibts hier.
Labels:
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Feuerwerk zum letzten (und ein Opfer)
Heute war Frühlingsmond, der letzte Tag vom chinesischen Neujahr. Da muss man nochmals Jiaozi essen und vor allem den Rest des Feuerwerks abfeueren - in Beijing ist Feuerwerk dann bis zum nächsten Frühlingsfest verboten. Photos vom Feuerwerk folgen bald - es wird noch immer überall geballert. Man fragt sich oft, wie viele Unfälle es dabei so gibt. Auf der Liste der Geschädigten ist auf jeden Fall das Mandarin Oriental beim CCTV-Tower, das Mitte Jahr hätte eröffnet werden sollen. Das Gebäude (der TVCC-Tower) steht in Flammen, Personen sollen keine zu Schaden gekommen sein. Eigentlich hätte ich Gedacht, dass gerade das TVCC mit seinem Alu-Überzug gut gegen Feuerwerk gerüstet ist - scheint aber zu brennen wie Zunder, siehe z.B. Video bei der BBC.
Labels:
Tagebuch eines Wahlchinesen
Freitag, 6. Februar 2009
Suche die Fehler....
Sonst bin ich ja bekanntermassen ein grosser Fan der NZZ, die abgebildete Karte zum Chinesischen Dürrenotstand lässt mich hingegen schon fast erschauern in ihrer Ungenauigkeit.
Erstens mal sind die von der Dürre betroffenen Provinzen Anhui und Henan, nicht Hunan (ja chinsich ist eine sehr lautarme Sprache...). Immerhin ist aber Mao's Heimatprovinz Hunan am richtigen Ort eingezeichnet; auch dem ungeübten Betrachter sollte aber auffallen, dass dass sie nicht in Nordchina liegt...
Zweitens gibst in China zwei grosse Flüsse, nämlich den gelben Fluss (Huang He) und den langen Fluss (Chang Jiang, im Westen auch als Yangtze bekannt). Was auf der Karte mit gelber Fluss angeschrieben ist, ist nun eben gerade der andere Fluss, der lange, der bei Shanghai ins Meer fliesst, und der von der Dürre kaum betroffen ist.
Und drittens versuchen Medien aller Art mit Karten immer Taiwanpolitik zu betreiben und tun so, als wären unsere Chefs hier in Beijing die einzigen, die Taiwan nicht als eigenen Staat anerkennen. Dies ist nicht der Fall: Hier das Statement von der Website des EDA:
"Seit der Anerkennung der Volksrepublik China am 17. Januar 1950 anerkennt die Schweiz die "Republik China", wie die taiwanesischen Behörden sich auch heute noch bezeichnen, nicht mehr. Die Schweiz hält seither konsequent an ihrer Ein-China-Politik fest, das heisst, sie anerkennt in ihren bilateralen Beziehungen und auf internationaler Ebene nur ein China, nämlich die Volksrepublik China mit Regierungssitz in Peking."
Ob man das mag oder nicht, das ist die Haltung fast aller Regierungen der Welt (mit Ausnahme von ein paar Inseln im Pazifik). Man soll also bitte nicht versuchen, mit so grauenhafter Kartographie etwas anderes zu behaupten...
Grafik aus: "Dürrenotstand in China" - NZZ Online 6. Februar 2009, 14:33
Erstens mal sind die von der Dürre betroffenen Provinzen Anhui und Henan, nicht Hunan (ja chinsich ist eine sehr lautarme Sprache...). Immerhin ist aber Mao's Heimatprovinz Hunan am richtigen Ort eingezeichnet; auch dem ungeübten Betrachter sollte aber auffallen, dass dass sie nicht in Nordchina liegt...
Zweitens gibst in China zwei grosse Flüsse, nämlich den gelben Fluss (Huang He) und den langen Fluss (Chang Jiang, im Westen auch als Yangtze bekannt). Was auf der Karte mit gelber Fluss angeschrieben ist, ist nun eben gerade der andere Fluss, der lange, der bei Shanghai ins Meer fliesst, und der von der Dürre kaum betroffen ist.
Und drittens versuchen Medien aller Art mit Karten immer Taiwanpolitik zu betreiben und tun so, als wären unsere Chefs hier in Beijing die einzigen, die Taiwan nicht als eigenen Staat anerkennen. Dies ist nicht der Fall: Hier das Statement von der Website des EDA:
"Seit der Anerkennung der Volksrepublik China am 17. Januar 1950 anerkennt die Schweiz die "Republik China", wie die taiwanesischen Behörden sich auch heute noch bezeichnen, nicht mehr. Die Schweiz hält seither konsequent an ihrer Ein-China-Politik fest, das heisst, sie anerkennt in ihren bilateralen Beziehungen und auf internationaler Ebene nur ein China, nämlich die Volksrepublik China mit Regierungssitz in Peking."
Ob man das mag oder nicht, das ist die Haltung fast aller Regierungen der Welt (mit Ausnahme von ein paar Inseln im Pazifik). Man soll also bitte nicht versuchen, mit so grauenhafter Kartographie etwas anderes zu behaupten...
Grafik aus: "Dürrenotstand in China" - NZZ Online 6. Februar 2009, 14:33
Labels:
Meinungen und Deinungen
Mittwoch, 4. Februar 2009
Trocken
Der Winter in Beijing ist ja traditionell sehr trocken, zur Zeit ist es aber schlimmer als gewöhnlich - es hat seit 101 Tagen nicht mehr geregnet, und es ist auch für die nächsten Tage kein Regen angesagt. Die Trockenheit letzten Winter war die schlimmste in 10 Jahren, diesen Winter nun die schlimmste seit 38 Jahren. Das ist schlecht für den Winterweizen, die Wasserkraftwerke, den Staub in der Luft und, weniger weltbewegend, die Haut. Über die normalen Appelle Wasser zu sparen hinaus gibt es bisher keine Einschränkungen des täglichen Lebens, aber wenn das so weiter geht, werden die wohl auch noch kommen.
Aufmerksame Betrachter der Bilder von der Marco-Polo-Brücke werden bemerkt haben, dass unter der Brücke zwar Eis ist, die nächste Brücke Flussaufwärts aber komplett im trockenen steht - und dem Flussbett nach scheint der Lugou-Fluss durchaus manchmal auch viel Wasser zu führen.
Aufmerksame Betrachter der Bilder von der Marco-Polo-Brücke werden bemerkt haben, dass unter der Brücke zwar Eis ist, die nächste Brücke Flussaufwärts aber komplett im trockenen steht - und dem Flussbett nach scheint der Lugou-Fluss durchaus manchmal auch viel Wasser zu führen.
Labels:
Tagebuch eines Wahlchinesen
Sonntag, 1. Februar 2009
Sonntagsspaziergang
Heute war es seit langem wieder mal smogig/diesig hier in Beijing, ideal für einen Sonntagsspaziergang direkt von mir nach Süden zur Marco Polo Brücke; eine Strecke von etwa 10 km wo eigentlich gar nichts schönes zu sehen ist, ausser eben am Ende die Brücke. Dazwischen zeigt sich Beijing von seiner trostloseren Seite, Wohnsilos wechseln ab mit halb abgebrochenen Barcken. An Gewerbe gibt es vornehmlich Autowäschereien und Recycling aller Art, auch Ziegel (wenn man den Mörtel abspitzt, kann man die auch nochmals verwenden). Hier die Route (Danke an Google Earth, nachspazieren bedingt empfohlen):
Und hier der Link zur Diashow.
Und hier der Link zur Diashow.
Labels:
Photos,
Tagebuch eines Wahlchinesen
Gewinnspiel
Um meine beiden Leser (und auch die anderen beiden, die keine Kommentare schreiben) wieder mal etwas zu beschäftigen, hier ein Rätsel. Auf dem Jahrmarkt bei mir im Park wurde ein bekanntes Musical nachgespielt (original Musik, aber mit chinesischem Text). Die Preisfrage heute: Welches Musical? Kleine Hilfestellung: Nicht zu sehr auf die Kulisse achten. Zu gewinnen gibts diesmal Fischkopf für zwei Personen, einzunehmen in Beijing...
Labels:
Gute Reise
Abonnieren
Posts (Atom)