Sonst bin ich ja bekanntermassen ein grosser Fan der NZZ, die abgebildete Karte zum Chinesischen Dürrenotstand lässt mich hingegen schon fast erschauern in ihrer Ungenauigkeit.
Erstens mal sind die von der Dürre betroffenen Provinzen Anhui und Henan, nicht Hunan (ja chinsich ist eine sehr lautarme Sprache...). Immerhin ist aber Mao's Heimatprovinz Hunan am richtigen Ort eingezeichnet; auch dem ungeübten Betrachter sollte aber auffallen, dass dass sie nicht in Nordchina liegt...
Zweitens gibst in China zwei grosse Flüsse, nämlich den gelben Fluss (Huang He) und den langen Fluss (Chang Jiang, im Westen auch als Yangtze bekannt). Was auf der Karte mit gelber Fluss angeschrieben ist, ist nun eben gerade der andere Fluss, der lange, der bei Shanghai ins Meer fliesst, und der von der Dürre kaum betroffen ist.
Und drittens versuchen Medien aller Art mit Karten immer Taiwanpolitik zu betreiben und tun so, als wären unsere Chefs hier in Beijing die einzigen, die Taiwan nicht als eigenen Staat anerkennen. Dies ist nicht der Fall: Hier das Statement von der Website des EDA:
"Seit der Anerkennung der Volksrepublik China am 17. Januar 1950 anerkennt die Schweiz die "Republik China", wie die taiwanesischen Behörden sich auch heute noch bezeichnen, nicht mehr. Die Schweiz hält seither konsequent an ihrer Ein-China-Politik fest, das heisst, sie anerkennt in ihren bilateralen Beziehungen und auf internationaler Ebene nur ein China, nämlich die Volksrepublik China mit Regierungssitz in Peking."
Ob man das mag oder nicht, das ist die Haltung fast aller Regierungen der Welt (mit Ausnahme von ein paar Inseln im Pazifik). Man soll also bitte nicht versuchen, mit so grauenhafter Kartographie etwas anderes zu behaupten...
Grafik aus: "Dürrenotstand in China" - NZZ Online 6. Februar 2009, 14:33
This Physicist Says We’re Using Maths Entirely Wrong
vor 6 Stunden
Tja, sieht fast aus wie eine Karte von CNN (wohl mit selbstbewertetem AAA rating). Gruss aus dem ebenfalls ziemlich trockenen und heissen Sueden.
AntwortenLöschenIch kann bestätigen, dass der Yangtze noch gut Wasser hat, der fliesst ja sozusagen an meiner Haustür vorbei. Und ich kann auch bestätigen, dass wir damit in Südchina leben, merke ich jeden Tag an der fehlenden Heizung...
AntwortenLöschen