Donnerstag, 29. November 2007

Zahlen

Die Zahlen waren mit das erste, was ich auf Chinesisch konnte, und noch immer verstehe ich in einer zufällig mitgehörten chinesischen Konversation Personalpronomina (die aber wenn immer möglich weggelassen werden), Zahlen und laowai (wenns um mich geht...). Die richtigen Zahlen spielen eine grosse Rolle - meine Simkarte war günstiger, weil eine 4 (si ist ein homophon zu Tod) drin vorkommt und keine 8 (ba ist - im Kantonesischen mehr als in Mandarin - ein Homophon zu "reich werden"). Drum beginnt die Olympiade ja auch am 8.8.2008 (um welche Zeit kann man sich ja denken...). Simkarten mit Numern, die auf 88 enden, kosten ein vielfaches der normalen. Das Hochhaus, wo ich meine Chinesischstunden nehme, hat keinen 4., keinen 14. und keinen 24. Stock; China ist natürlich nicht alleine mit diesem Aberglauben und nimmt da durchaus auch Rücksicht auf laowais: Es gibt auch keinen 13. Stock. Wie das so mit den 40ern ist, weiss ich noch nicht, ich muss mir mal was richtig hohes suchen. Es ist aber anzunehmen, dass der 100te Stock etwa 80 Stockwerke über Boden liegt.

Bei grossen Zahlen sind wir im Westen auf die durch drei teilbaren Potenzen (wie Benno angemerkt hat, heisst es richtig: "Zahlen mit durch drei teilbarem dekadischem Logarithmus") von 10 fixiert (Tausend, Million, Milliarde...) während in China die durch 4 (hier stand mal 5, was ein Hinweis darauf ist, dass man Nullen, und nicht Ziffern zählen sollte) teilbaren Potenzen (siehe vor-vorletzte Klammer) die Hauptrolle spielen, insbesondere 10'000 ist wichtig (das äquivalent zu "lang lebe ..." ist "10'000 Jahre für ..."). Irgendwie habe ich mich da schnell daran gewöhnt; auf jeden Fall war mir sofort klar, was der eine Doktorand mit "10 w Events" auf seiner Folie meinte, während die Chinesen erst nachfragen mussten, um rauszufinden, dass "w" die Abkürzung für wan - 10'000 - ist.

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