Montag, 26. November 2007

Jazz

Am Samstag Abend war ich mit ein paar anderen laowais was essen. (Ich habe einen leichten Schreibstau, weil wir diese Woche einen Workshop über charm-Physik haben, und ich daneben noch etwas mit meiner Partialwellengeschichte weitermachen wollte - was es damit auf sich hat und wieso charm etwas mit Quarks (und damit James Joyce) zu tun hat und weshalb bottom und beauty das selbe sind ein andermal). Wir hatten uns in Houhai verabredet, was, wie der Name schon sagt, an einem See liegt (na ja, der Name sagt eigentlich an einem Meer - aber das hat wiedrum mit dem Unterschied zwischen klassischem und normalem Chinesisch zu tun und ist auch eine andere Geschichte. Ich bin einmal rundumspaziert und kann mit Gewissheit sagen, dass es sich um einen See handelt). Um noch etwas mehr abzuschweifen: wie ist das eigentlich, wenn man innerhalb von einem Satz eine Klammer aufmacht und dann darin einen neuen Satz anfängt, ist das einfach nur schlechter Stil oder kommt dann das Punkt am Ende des nächsten Satzes - so dieser mit der Klammer endet - inner- oder ausserhalb der Klammer? (Sollte ich ganz allgemein weniger Klammern verwenden? - leider lässt das Format des Blogs keine Fussnoten zu, in denen man unstrukturierte Gedankenverzweigungen unterbringen könnte.)

Zurück zum, bzw. an den See, um den herum sich in einer Siheyuan(Hofhaus)-geprägten Gegend ein Ausgangsviertel gebildet hat. Das ist schon mal an sich ziemlich hübsch; es gibt eine Menge Restaurants und Bars entlang dem Ufer, entsprechend leuchtet es überall ein wenig übers Wasser. Gerade im Sommer muss das wirklich sehr gemütlich sein (wenn auch etwas voller). Natürlich (?) gibts auch die etwas weniger angenehmen Seiten eines Ausgehviertels - vor fast jeder Bar wird man angehauen und auf das billige Bier (als ob das der Punkt wäre) und auch auf Ladies angesprochen (als wir ein Stück weit geschlechtergetrennt marschierten). Ebenfalls etwas aufdringlich waren die Verkäufer dieser unglaublich starken grünen Laserpointer (Traum jedes Vortragenden...). Nach einem guten Essen (Freitag war aber besser; Qualle in Essig - hen haochi!) haben wir dann das East Shore Jazz Cafe aufgesucht. Der Name sagt eigentlich schon fast alles (na ja, Kaffee haben wir nicht getrunken). Eine wirklich gute chinesische Jazzband hat ein tolles Set abgeliefert und einen sehr netten Abend abgerundet. Mit dem Taxifahrer auf dem Nachhauseweg hab ich eine Weile über die Aussprache von Jade-Quellen-Strasse diskutiert (ja, so exklusiv wohne ich...) und musste ihm am Schluss recht geben (er hatte ja auch das Steuer in der Hand) aber auf jeden Fall wusste er, worum (und wohin) es geht.

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