Montag, 13. April 2009

Manzhouli - Der Reise dritter Tag/erster Teil

Wenden wir uns nun also dem dritten Tag unserer Reise nach Manzhouli zu, in der Hoffnung, dass diese Epos bald ein glückliches Ende nimmt und sich Autor und Leser neuen Zielen zuwenden können. Wer unglaublicherweise den Anfang der Geschichte noch nicht kennt, der beginne hier. Nach einem herzhaften Frühstück im selben Lokal wie am Samstag (wieder etwa 3 Fr. für alle neun zusammen), machten wir uns auf den Weg in Manzhoulis "Altstadt" - einer Gegend, wo es noch über hundert Jahre alte Häuser aus Russischer Zeit gibt. Auf dem Weg dahin mussten wir erst mal die Gleise überqueren, wobei man unter anderem feststellen kann, dass China und Russland unterschiedliche Spurweiten haben und dass es in China kaum noch Wälder gibt, Holz drum in Manzhouli umgeladen werden muss.

Russian wood for China (by niklausberger)

Im Viertel mit den Russischen Häusern kommt nicht wirklich Altstadtstimmung auf - offensichtlich wurde seit die Russen abgezogen sind, nicht mehr viel renoviert (wieso auch, wo es so viel schönes neues gibt - sei es ein Auto oder ein Wohnblock...)

Spent it all for the car (by niklausberger)

Russian-built house (by niklausberger)

Block house (by niklausberger)

Das Traurige ist natürlich, dass nach wie vor viele Leute in diesen Baracken leben, unter sehr einfachen Bedingungen - während wir da waren, wurden gerade die öffentlichen Klos geleert, ein ganzer Winter an gefrorenen Exkrementen ausgeschaufelt und verladen; dank der tiefen Temperaturen relativ geruchlos. Wie man im letzten Bild schon erkennen kann, beginnt gleich hinter den Blockhütten wieder der Hochschwangerschaftsbarock, in diesm Fall die Bahnstation.

Manzhouli Train Station (by niklausberger)

Manzhouli Train Station (by niklausberger)

Da gibts dann auch den "Room for distinguished guests" - Gepäck muss aber draussen bleiben...

Room for Distinguished Guests (by niklausberger)

Gleich über die Strasse ist der Arbeiterclub für die Bahnangestellten, ein typisches Gebäude der Kulturrevolution, wo unterdessen kleine Jungs Billard üben.

Railway workers club (by niklausberger)

Das Strassenschild am Eisenbahnerclub ist dreisprachig. Die Schrift rechts is Mongolisch, wird von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben, sieht toll aus und ist anscheinend fürchterlich unpraktisch. In der Mongolei wird auf jeden Fall unterdessen Kyrillisch geschrieben - die alte Schrift hat sich nur in der Chinesischen inneren Mongolei erhalten.

Manzhouli Street Sign (by niklausberger)

Dahinter vermuteten wir in einem besser erhaltenen Russischen Gebäude das Museum - leider ist es im Moment nicht zu besichtigen, da es gerade in die Heiratskathedrale gezügelt wird. Als nächstes spazierten wir um den Stadtsee herum, wobei es wieder einiges an Gelegenheit gab, Manzhoulis Architektur zu bewundern...

Manzhouli Lake (by niklausberger)

Manzhouli University (by niklausberger)

Manzhouli Architecture (by niklausberger)

Manzhouli Architecture (by niklausberger)

Manzhouli Architecture (by niklausberger)

Manzhouli Architecture (by niklausberger)

Doch das Beste (zumindest architekturweise) erwartete uns noch - mehr dazu im nächsten (und wohl letzten) Manzhouli-Post...

1 Kommentar:

  1. Also ich muss schon sagen, Manzhouli scheint ja wirklich eine Reise wert zu sein! Bei der grandiosen Architektur ueberall. Muss ich mir fuer naechsten Winter auf den Reiseplan setzen, denn die Leerung der Klos moechte ich nicht im Sommer erleben!!
    LG, Meike

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