Sonntag, 11. Januar 2009

Es muss gespart werden

Hier mal wieder was Neues aus der wunderbaren Welt der Expats in Grossunternehmen. Gestern war ich auf der Abshiedsparty eines Kollegen, der für ein grösseres Deutsches Unternehmen hier gearbeitet hat, bei dem auch verschiedene andere Kollegen hier arbeiten. Bei diesem Unternehmen kriegt man etwa drei meiner Monatslöhne um sich in Beijing eine Wohnung mieten zu können (was nicht besonders viel ist, gewisse Amerikaniscehe Unternehmen zahlen 30-60 meiner Löhne, damit sich die Mitarbeiter ein Haus mit Garten mieten können). Für dieses Geld kann man sich dann bei einem von zwei empfohlenen Agenten eine Wohnung suchen. Falls die Wohnung weniger kostet, so hat man bisher die Hälfte der Einsparung ausbezahlt gekriegt. Wegen der Wirtschaftskrise wird die Differenz nun nicht mehr ausbezahlt. Drum suchen sich jetzt all die Mitarbeiter besagter Firma entweder eine grössere Wohnung oder doch zumindest einen Vermieter, der mehr Mietzins nimmt und dafür einen guten Kickback bezahlt (schon bisher eine sehr gängige Praxis). Damit spart die Firma mit ihrer Massnahme wohl nicht wirklich was, ganz im Gegnteil... Einerseits ist es ja löblich, dass zumindest eine Firma versucht, den angeschlagenen Beijinger Wohnungsmarkt zu stützen. Andrerseits ist es schon sehr erstaunlich, wie in grossen Firmen immer wieder offensichtlich idiotische Entscheidungen getroffen werden obwohl Hundertschaften in den Hauptquartieren sitzen und nur dafür bezahlt sind, genau solche Dummheiten zu vermeiden.

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