Donnerstag, 31. Juli 2008
Feuermauer
Mittwoch, 30. Juli 2008
T-Shirts
"Design" ist in New York, hier in China sind wir mit einem gelben Streifen zum markieren des Zwerchfells zufrieden.
Der kategorische Imperativ der Berner Wanderwege oder Aufruf zur chauvinistischen Promiskuität?
Damit wohl eher zweiteres. Da sind wir doch auch dafür...
Interpretation sehr, sehr schwierig... vielleicht erhellt ja das Kleingedruckte?
Bald mal werde ich zum Kleidermarkt beim Zoo fahren und mir das "Eine Million Volkswagen Transporter" T-Shirt kaufen. Falls sonst noch jemand eins will, bitte im Kommentar mit Angabe der Grösse vermerken.
Dienstag, 29. Juli 2008
Es läuft
Sonntag, 27. Juli 2008
Olympia steht vor der Tür
- Baumässig ist es in etwa gekommen wie erwartet; der CCTV Tower hat eine Fassade, innen kann aber noch nicht viel fertig sein. Die grossen Löcher sind grosse Löcher geblieben, aber wirklich alle Bauzäune in der Stadt sind jetzt olympisch gefärbt und geschmückt. In den nächsten zwei Wochen sollen allerdings noch einige Hotels aufgehen (könnte etwas stressig werden, aber es hat ja bei den offenen noch Platz). Bisher nicht fertig ist meine Strasse, die Yu Quan Lu - keine Ahnung, ob das noch was wird (das Klo am Ende des Hofes steht noch...).
- Die Luft ist zur Zeit nicht wirklich super, kann aber auch an einer ungünstigen Wetterlage liegen. Subjektiv würd ich sagen, dass es etwas weniger staubig ist.
- Die neuen U-Bahnen und die Flughafenbahn fahren. Sind auch sehr angenehm, da klimatisiert. Allerdings sind die Umsteigewege zu den bisherigen U-Bahnen schon ziemlich lange (errinert etwas an Bank in London).
- Die Tatsache, dass nur noch entweder gerade oder ungerade Autonummern unterwegs sein dürfen, entlastet die Strassen deutlich - was allerdings durch die gesperrte Olympiaspur auf allen grossen Achsen zum Teil wieder kompensiert wird. Taxis sind auch schwerer zu kriegen.
- Ich versteh jetzt, wie die astronomische Anzahl von freiwilligen Helfern zustande kommt: Fast alle Guards und sämtliche Nachbarschaftskommitees wurden olympisch eingekleidet und machen jetzt Werbung für das einheimische Yanjing-Bier. Rumstehen (Guards) bzw. rumsitzen (Angehörige der Nachbarschaftskommitees) tun genau die selben wie vorher. Aber sie wurden sicher alle gebrieft und können jetzt auch Englisch ("Hello!" kannte man schon und "Bye bye!" wird wohl ironischerweise zur offiziellen Olympiavokabel.
- Gebrieft wurden auch die Taxifahrer - aus normalerweise gut unterrichteter Quelle hiess es da, man solle Angehörige gewisser Minderheiten (die auch genannt wurden, die ich jetzt aber hier nicht den Zensursuchmaschienen darbieten möchte) und Leute in langen, wallenden Gewändern nicht befördern. One world - one dream. Aber ist ja alles nur zu unserer Sicherheit.
- Sicherheit: Zu meiner grossen Erleichterung wird das Gepäckscannen in der U-Bahn nicht ganz so heiss gegessen wie es angerichtet wurde. Wahrscheinlich sind auch hier nur "verdächtige Elemente" das Ziel. Falls sich jemand also die Spiele anschauen will - den Prophetenbart abrasieren, die Rastas schneiden und die Burkha gegen einen Minijupe tauschen bringt ausser modischer Aufwertung auch erleichtertes Taxi- und U-Bahn-fahren.
- Sicherheit II: Ich bin am Samstag auf dem Weg vom Mittagessen zur Chinesisschule am Arbeiterstadium vorbeispaziert. Hier wird Sicherheit ganz gross geschrieben. Innen am Zaun wurde ein zweiter Zaun aufgebaut, dazwischen patrouillieren Soldaten. An den Eingängen stehen riesige Zelte für die Sicherheitskontrollen, wo auch Autos auseinandergenommen werden können. Checkpoint Charlie vor 89, aber alles in freundlichem rot und orange gehalten.
- Um die olympischen Touristen vor gefälschten DVDs zu schützen, verkufen die einschlägigen DVD-Shops nur noch chinesische Filme. Aus ebenfalls gut unterrichteter Quelle habe ich vernommen, dass das breite Angebot europäischer Qualitätsfilme und Hollywood-Blockbuster eine Tür weiter hinten nach wie vor auf den Filmfreund wartet.
- Es gibt hier ein Stück Strasse, an dem es auf 50 Metern drei "Pure Girl" Bars gab. Nach einem erfolgreichen Drogenraid vor ein paar Monaten wurden alle geschlossen. Für olympia gehen wohl zwei wieder auf. Sie heissen jetzt "A little high". Irgendwer kann hier sehr schlecht Englisch oder hat einen sehr englischen Sinn für Humor.
Mittwoch, 23. Juli 2008
Wieder da
- Nanjing bei Tag und bei Nacht - die grosse Tour
- Shanghai und die Expo 2010 - es wird wieder mal was gebaut
- Fahrt mit dem Maglev (Transrapid) - zu kurz, um schnell zu sein
- Der Himmel in Hong Kong - inkl. Gewitter
- Asiatische Grossflughäfen im Vergleich - Pudong, Chep Lap Kok und Beijing III
- Bereit für Olympia?
Samstag, 12. Juli 2008
Nanjing Highlight
Sightseeing in Hefei
USTC
Gerade die Hochenergiephysik hat da eine lange Tradition, auch weil Zhao Zhongyao da gelehrt hat. Der war immernhin der erste, der Antimaterie (in Form eines Positrons) gesehen hat; allerdings hat er das nicht gemerkt (1929 hatte Dirac seine Gleichung zwar schon geschrieben, aber ebenfalls noch nicht begriffen, dass sie Antimaterie vorhersagt). Anderson, ein Kollege Zhaos, machte dann die entscheidenden Nebelkammeraufnahmen und stellte die Verbindung zu Diracs Arbeit her. Dafür erhielt er dann auch den Nobelpreis. Zhao hat er weder zitiert noch in seiner Nobelrede erwähnt.
Nun, wie dem auch sei, wir haben (bei brütender Hitze, notabene) einen Zhao-Gedenkstein eingeweiht. Die meisten der USTC Professoren (und -innen) hatten bei Zhao ihre Teilchenphysik gelernt und sprachen denn auch bewundernd von ihrem Lehrer.
Nun, heute ist die USTC führend in der Elektronik für Experimente wie unseres; hier wurden sowohl die ToF als auch Muon-Frontends gebaut. Hier ein paar Bilder dieser, und weiterer Elektronik für diejenigen unter meinen Lesern, die so was lustig finden. übrigend testen die hier auch Boards, wo sie einen FPGA als TDC verwenden, mit Hilfe der Carry-Bit-Line; fand ich eine coole Idee...
In diesem Zimmer sitzt der/das Atomic Member. Einmal Szechuan-Gurken für den ersten, der mir sagt, was das ist...
Montag, 7. Juli 2008
Nachtzug nach Hefei
Nun, dank dem allgegenwärtigen drahtlosen Internet und einiger - na sagen wir mal "nicht extrem aufregender" - Vorträge hier ein erster Blogbeitrag aus Hefei in Anhui. Ich muss ja gestehen, dass auch ich bis ich von dem Meeting hörte, nicht wusste, dass es Hefei gibt und wo genau Anhui ist. Ich denke, viele meiner Leser haben ähnliche Wissenslücken. Und eine Wissenslücke ist dies in der Tat, denn die Provinz Anhui hat immerhin 62 Millionen Einwohner (wie Frankreich) und Hefei selbst etwa 4.4 Milllionen (wie die Schweiz ohne Welschland). Sonst kann ich noch nicht zur Gegend sagen, dass Meeting hält mich im Griff.
Nach Hefei sind die meisten aus Beijing mit dem Nachtzug Z73, der die 900 km in etwas unter 10 Stunden zurücklegt. Den Zug zu nehmen, lohnt sich schon wegen dem Anblick von und dem Betrieb auf Beijings Bahnhof am Abend.
Da wir gleich einen ganzen Schlafwagen belegt hatten, herrschte so ein bisschen Schulreisestimmung. Von Platz und Ausstattung her sind die Chinesischen "hard bed" Schlafwagen ähnlichwie die Viererabteile im Schlafwagen von City Night Line, ausser das es sechs Betten statt vier hat und das Abteil keine Tür.
In Hefei ist es vor allem heiss, 35 Grad mit Sonne sind viel, viel wärmer als die 30 Grad mit Dunst in Beijing. Was ich bisher von der Stadt gesehen habe, ist typisch Chinesische Provinz, viel gekacheltes, viele Wohnblocks und wenig erbauliches. Es soll aber ein nettes Stadtzentrum geben; ich hoffe, ich komme da mal noch vorbei. Hier erst mal ein Blick aus meinem Hotelzimmer.
Samstag, 5. Juli 2008
Hefei - Nanjing - Shanghai - Hong Kong
Nur zu Ihrer Sicherheit
Man möchte hoffen, dass Sicherheit als Ausrede typisch ist für einen Einparteienstaat mit manchmal autoritären Zügen. Dem ist aber nicht so, auch im Westen wird Sicherheit immer öfter als Ausrede für fast alles vorgebracht. Wir dürfen aus Sicherheitsgründen keine Flüssigkeiten ins Flugyeug nehmen. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen darf niemand verraten, wie man denn mit Flüssigkeiten einen Flieger in die Luft sprengen könnte (mir zumindest ist nicht klar, wie man das anstellt ohne sich selbst schon im Bus zum Flughafen in die Luft zu jagen). Damit ist ein Perpetuum Mobile aus Sicherheitsargumenten geboren - meine Rechte werden sicherheitshalber eingeschränkt, sicherheitshalber darf ich nicht wissen, weshalb. Ein Schlem, wer dabei böses denkt. Aus Sicherheitsgründen muss die Airline den USA (und bald auch der EU) mitteilen, was ich für Essen bestellt hab (als ob ein Selbstmordattentäter auf seinem letzten Flug nicht über seinen Schatten springen und koscher statt halal bestellen könnte...). Sicherheit ja, aber ich will auch einsehen können, weshalb. Sobald wir nicht mehr einsehen können/dürfen, weshalb wir etwas nicht dürfen, wird ein Staat totalitär und die Terroristen haben ihr Ziel erreicht.
Fischkopf
Auf jeden Fall wieder mal eine kulinarische Entdeckung, die einmal mehr lehrt, dass man nie ohne Grund "ess ich nicht" sagen soll...