Donnerstag, 12. März 2009

Nachtschicht

Wir nehmen wieder Daten bei BES III, und diesmal gilt es ernst; wenn nicht was grobes kaputt geht, werden wir bis im Sommer sowohl über das weltgrösste Psi(2S) als auch über das grösste J/psi Sample verfügen. Einerseits stellt sich damit die Frage, was wir mit diesen Daten denn so alles machen wollen und andrerseits muss nun der Detektor 24 Stunden laufen und damit auch betrieben werden. Ich sitze zur Zeit gerade in unserem Kontrollraum, alles läuft; es ist schon fast verdächtig friedlich. Ich bin unterdessen Schichtchef - also der, von uns zwei, der das letzte Wort hat (soweit das letzte Wort in Englisch gesprochen werden kann).
Es läuft hier fast ein bisschen zu gut für meinen Geschmack; einerseits fehlt (ausser bei mir) dieser starke Drang, jede Sekunde Strahl auszureizen und Probleme in Rekordzeit zu lösen. Niemand scheint zu verstehen, weshalb ich so nervös bin. Andrerseits versucht man offensichtlich, die Schichtbesatzung zu beschäftigen für den grossen Teil der Zeit, wo die Dinge einfach so vor sich hinlaufen. Und wie macht man so was: Mit Bürokratie. Für jeden Run muss ich auf drei verschiedenen Formularen etwa 40 Grössen notieren, die gleichzeitig auch automatisch in eine Datenbank geschrieben werden. Wieseo - ich kann mich doch auch mit bloggen wach halten?

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