Ich versuche weiter, meinen Photoberg etwas abzutragen: Samstag war ein Tag mit gutem Wetter, ich bin eigentlich nur von der Chinesisschule zu einem Restaurant spaziert und habe den einen oder anderen Umweg sowie ein paar Bilder gemacht...
Übrigens, vor Chinesischen Restaurnts hängen traditionell rote Laternen - und neurdings vor Restaurnts, wo gerade die Fassade saniert wird (bald sind ja die olympischen Spiele) Laternen mit einem Bauarbeiter drauf... Hier der Link zur Flickr Slideshow (so etwa die ersten 40 Bilder sind neu).
Montag, 28. April 2008
Mehr Photos
Ba Da Chu II
Am Sonntag war ich mit Aurichs in Ba Da Chu (Acht Tempel in den Hügeln im Westen Beijings - im Herbst war ich mit der Arbeitsgruppe mal da). Das Wetter war gut, die Bäume grün und die Laternen rot. Viel mehr Photos gibts bei Flickr.
Im Kreis herum
Sonntag, 27. April 2008
Home, sweet home
ein Zoom auf das Plakat verrät, wo die Chinesen tief in der westlichen Pampa Beijings eigentlich gerne pinkeln würden - unter den Häusern in Unterseen an der Aare.
Unser heutiges Sonderangebot: Harry Potter und mehr
Montag, 21. April 2008
Lost and found in translation
Mit zunehmenden Chinesischkentnissen erschliesst sich einem je länger je mehr die wunderbare Welt der Übersetzungen. Die chinesische Sprache ist relativ arm an Lauten, aber sehr reich an Homophonen, was sich für mehr oder weniger gute Übertragungen westlicher Firmennamen anbietet...
- Der Klassiker, und wohl auch unschlagbar ist 可口可乐, kekou kele, was sehr frei übersetzt in etwa "schmeckt gut und macht glücklich" bedeutet und gleichzeitig der originalen Aussprache so nahe genung kommt, dass man an einem guten Tag auch mit englischer Aussprache eine Cola bestellen kann.
- Da hat es die Konkurenz natürlich schwer - 百事可乐, baishi kele ist mit "Hundert Angelegenheiten macht glücklich" ganz klar Nummer 2 auf dem chinesischen Markt.
- Ich trinke ja meistens grünen Schnee (雪碧, xuebi) hier ist der Laut aber schon ziemlich weit weg vom originalen Sprite. (Das x wird übrigens als stimmhaftes s gesprochen).
- Einen schönen Namen, nämlich "Tor zum Westen", hat sich 西门子, ximenzi - auch hier ist das x ein s - zugelegt.
- Etwas weniger Glück hatte da die Konkurrenz; die aussprache, man, triffts zwar genau, aber ob 慢, langsam, für einen Lastwagen- und Turbinenhersteller so toll ist...
- Umgekehrt gehts natürlich auch, der "hundert Computer" (百脑, bai nao) Laden heisst auf English buy now.
Dienstag, 15. April 2008
BES III unterwegs
Hier erstmal der Detektor - davon gabs früher schon mal Bilder, wo man weiter hinein sah, weil er noch nicht fertig war. In der Mitte sieht man die Halterung vom Strahlrohr, das aus Beryllium gefertigt ist. Dieses Rohr wird dann mit dem Beschleuniger verbunden und die beiden orange-blauen Teile werden zusammengeschoben. Fertig.
Dies ist der Teil des Beschleunigers, der nachher in den Detektor hinenragen wird. Der Magnet, der im Experiment drin steckt, ist supraleitend; der glänzende Kessel ist Teil der Kühlung.
Das selbe von der Seite. Das graue Stahlteil stützt eine Reihe von warmen Magneten (blau und rot) und den supraleitenden magneten (glänzend, rechts).
Das selbe noch in Blickrichtung aufs Experiment (das heute von links in dieses Bild geschoben wurde). Im Hintergrund sieht man das Gegnstück auf der andere Seite des Experiments. Da wo die weissen Abdeckungen sind, kommt im Betrieb der Strahl rein bzw. raus.
Blick vom Experiment weg in den Tunnel - bei uns beginnt ziemlich bald der Teil, wo es um die Ecke geht.
Ein Dipolmagnet, der gebraucht wird, um die Teilchen auf einer Kreisbahn zu halten.
Die erste Kurve. Rot sind Dipolmagneten (ablenken) und blau Quadrupole (fokussieren des Strahls). Die beiden gegenläufigen Strahlen haben je ihre eigenes Rohr, drum ist alles doppelt vorhanden.
Ein Quadrupolmagnet (zumindest drei der vier Pole sind deutlich zu sehen). Das orange Teil im Vordergrund ist eine Korrekturspule, mit der der Weg des Strahles korrigiert werden kann.
Ein Quadrupol-(bblau) und ein Sextupol- (grün) Magnet.
Sextupol von Nahem (wie erklärt man verständlich, wofür die Sextupole gebraucht werden?).
Nochmal ein Quadrupol von nahem. Das glänzende Zeugs im Vordergrund ist eine Vakuumpumpe.
Hier wird der Strahl von unten in den Ring eingeschossen.
Im Ring gegenüber vom Experiment gibt es eine Kreuzungsstelle - jeder Strah benutzt für einen Halbkreis den inneren und für den anderen den äusseren Ring, damit die Wege gleich lang sind. Hier soll später mit Lasern die Strahlenergie sehr genau gemessen werden.
Blick vom Kreuzungspunkt zurück in den Tunnel.
Der graue Kasten im Hintergrund ist ein Mikrowellenresonator; hier wird Energie aus den Mikroweelen auf die Teilchen im Strahl übertragen.
Und über das rechteckige Rohr (Wellenleiter) kommen die Mikrowellen in den Resonator.
Ein Zwischenstück (Bellow) zwischen zwei Teilen des Strahlrohrs. Dies erlaubt kleine Verschiebungen der Beschleunigerteile gegeneinander. Das Ding muss aber sehr dicht sein, herrscht innen doch ein Hochvakuum.
Montag, 14. April 2008
Sommer?
Am Sonntag wurde hier der Sommer eingeschaltet. Während meine Wohnung dank dicker Mauern immer noch etwas eisfachmässig daherkommt, wurde draussen innert zwei Tagen von Winterjacke auf Kurzarmhemd gewechselt. Ich war zwischen dem Ei und dem neuen alten Beijing südlich vom Qianmen unterwegs. Viele Photos mit vielen roten Fahnen und mehr gibts hier.
Ach ja, hier gibts noch ein paar neue und ein paar alte Bilder vom Ei.
Sicher ist sicher
Irgendwer hier hat irgendwie ein sehr, sehr starkes Sicherheitsbedürfnis - um die Ecke standen gleich drei Laster voll Polizei bereit.
Je länger je mehr habe ich das Gefühl, dass bei Olympia nicht die Sicherheit sondern die Feststimmung zum Problem wird; bis im August müssen noch einige dies- und jenseits der grossen Mauer etwas relaxen, sonst wird das nicht lustig.
Blüten, Fensterputzer und Fische
Nun zu den Photos, hier jeweils nur eine kleine Auswahl, ich empfehle wie immer die Flickr-Slideshow hinter den Links.
Es blüht in Beijing:
Fenster werden geputzt:
Und den grössten Bildschirm der Welt hab ich jetzt auch mal in Betrieb gesehen - so ein Überkopfaquarium, in dem sich auch bestens Propagandareden und springende Delphine kombinieren lassen... Alles Teil vom Central Business District - dem Zentrum von Beijings Architekurwahn.
Freitag, 11. April 2008
Loch in der Feuerwand
Nun, vielleicht hat das ganze Geschrei im Rest der Welt doch sein Gutes; so viele "interessante" Websites wie gerade jetzt konnte ich von China aus noch nie einsehen; angekündigt war die Öffnung von BBC News, aber auch Wikipedia ist einsehbar, und ganz neu nun auch Blogspot/Blogger. Wordpress will allerdings noch nicht. Na, wie dem auch sei, ich möchte die Gelegenheit benutzen, um auf ein paar Kollegen im Web hinzuweisen:
- Luk Brand ist ebenfalls NF-Postdoc, allerdings nicht im chinesischen Smog sondern am Strand in Melbourne. Wie es sich für einen Biologen gehört, gibts Bilder von Papageien und anderem Getier. Und einen versteckten Hinweis auf meinen Kühlschrank.
- Claudia und Daniel Berger sind eben von ihrer Weltreise zurück und haben eine Menge Bilder geschossen.
- Jan Krcmar hat einen Blog mit unscharfen Schwarz-Weiss-Photos von leeren Flaschen und ähnlichem, durchaus sehenswert.
- Dominic Lüdin ein China-Basler schrieb auch mal eine Weile Blog aus Beijing, da ist aber seit fast einem Jahr nicht mehr viel gelaufen. Dafür hat er eine ganze Reihe grossartiger Photos bei Flickr
- Borys Liechti hat eine elegante Website mit guten Photos.
- Markus Perdrizat blogt übers Bloggen - das nennt sich dann Metablog und über Software, von der ich nicht mal ahnte, dass ich sie wollen möchte
- Martin Camenisch politisiert für die SP Bern
- Urs Martin für die SVP Thurgau; eben wurde er in den Grossen Rat gewählt- Gratulation! Aber meine Kommentare hat er nie beantwortet...
Die Liste ist sicher nicht vollständig - ich bin dankbar für Hinweise auf andere digitale Kollegen, und werde bei Gelegenheit eine überarbeitete Liste bereitstellen.
Nachtrag 15. April: Das mit Blogspot und Blogger hat nicht lange hingehalten - zurück zu VPN...
Dienstag, 8. April 2008
Wochenendausflug an den gelben Fluss: Teil III Buddhismus
Am Sonntag fuhren wir von Zhongwei nach Yinchuan und besichtigten unterwegs ein buddhistisches Kloster und einen Pagodenberg aus der Xi Xia - Zeit. Die Xi Xia herrschten in Nordwestchina im 11. und 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, während im Süden die Song an der Macht waren und im Nordosten die Jin. China wurde dann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Mongolen unter Dschingis Kahn, seinem Sohn Oegedei und Enkel Kubilai geeint - dies war der Beginn der Yuan-Dinastie. Die Mongolen waren generell nicht sehr rücksischtsvoll, aber die Xi Xia wurden besonders gründlich ausradiert. Der Pagodenberg und ein paar Königsgräber bei Yinchuan sind fast alles was übrig blieb. Besonders faszinierend ist die Schrift der Xi Xia, die ähnlich aussieht wie Chinesisch, aber komplett verschieden ist. In dieser Schrift druckte man damals buddhistische Sutren, es gab sogar Experimente mit beweglichen Lettern (weit vor Gutenberg), die aber wohl daran scheiterten, dass sich die ca. 6000 verschiedenen Zeichen nicht so einfach ordnen liessen wie unser Alphabet.
Und hier nun die Links zu den Photos:
Wochenendausflug an den gelben Fluss: Teil II Loess
Nachdem wir uns auch am zweiten Abend unseres Ausfluges mit reichlich Hammel-Spiessen die Bäuche vollgeschlagen hatten und danach noch bei einer Runde "Anno Domini" chinesischen Rotwein degustierten, ging es am Samstag weiter über Landstrassen zum gelben Fluss. Dabei wurde mir klar, wie sehr mein persönlicher Status seit 1997 gewachsen ist: Damals fuhren die Rektoren in einem VW Santana 2000, wir normalsterblichen in Kleinbussen. Diesmal durfte ich nun selbst in einem schwarzen Sanatana 3000 mit getönten Scheiben fahren. Was sich nicht geändert hat, sind die Überholmanöver, die bevorzugt vor Kurven oder Hügeln vollzogen werden - da sieht man den Gegenverkehr nicht so. Unser Fahrer hatte eh so ein englisches Syndrom; wann immer möglich fuhr er auf der Gegenfahrbahn. Trotz alledem (und einem Plattfuss später am Tag) kamen wir immer unversehrt an.
An einer Schlaufe des Gelben Flusses gelegen, zeigt der Yellow River Stone Forrest Nationalpark eindrücklich, was Wasser und Wind aus Löss (Nagelfluh) so alles machen können. Von sich ins endlose erstreckenden runden Hügeln über steile Klippen, enge Schluchten und gezackte Täler gibt es da alle Formen, durchaus vergleichbar mit Arizona/Utah (wo der Stein allerdings härter ist). Neben der Geologie gab es noch so ein paar touristische Sachen wie von aufgeblasenen Schafhäuten getragene Flosse (hatte schon Dschingis Kahn verwendet, als er in der Gegend über den Gelben Fluss setzte), Eselskarren und Reitpferde. Im Dorf gabs Mittagessen: während die Wirtin kochte, suchte der Wirt im Rest des Dorfes zutaten zusammen. Hier mal ein paar Links zu Photosets:
Abends gings dann weiter nach Zhongwei, wo wir abermals in einem stylischen Hotel im chinesischen Provinzstil mit interessanten Sanitäranalagen und noch interessanterem Leben im Teppich übernachteten.
Montag, 7. April 2008
Wochenendausflug an den gelben Fluss: Teil I Baiyin
Hier gehts los!
Alle Photos in zeitlicher Reihenfolge liegen im Set Ningxia Trip, wem das zu viel ist, der soll sich doch die "Postkarten" anschauen.
Bilder vom Gelben Fluss, dem chinesischen Grand Canyon und einem Pagodenberg poste ich, sobald ich sie fertig aussortiert habe.
Dienstag, 1. April 2008
Olympisches Feuer
Nachdem beim ersten Besuch des olympischen Feuers hier in Beijing nur etwa 5000 Leute dabei sein durften, soll in einem zweiten Schritt jetzt der breiten Bevölkerung die Wirkung der olympischen Flamme klargemacht werden. Da diese unterdessen auf dem Weg nach Almaty (ex-Hauptsadt Kasachstans) ist, wird in Beijing die Spur der Flamme nachgezeichnet. Vom Monument der Volkshelden auf dem Platz des himmlischen Friedens zieht sich jetzt eine Brandspur über die Chang'An Strasse, dann die Wangfujing Strasse hoch, vorbei an vielen Freiluftgrills, wo es unterdessen "Olympic Flame Barbecue" gibt (Spiesschen mit noch rotem Fleisch, völlig verkohltem Fleisch, einem Eigelb, einem Salatblatt - was das blaue genau ist, hab ich noch nicht rausgefunden). Weiter gehts zur zweiten Ringstrasse und dann zur Flughafenautobahn. Um den angekohlten Streifen auf der Strasse frisch zu halten, wurde eine Spur auf all diesen Strassen komplett für den Verkehr gesperrt. Als Fussgänger darf man sich dem streng bewachten Streifen bis auf einen Meter nähern, dann wird man zurückgepfiffen. Photographieren ist nur ohne Blitz erlaubt, die Bilder von gestern kurz nach Mitternacht sind alle nichts geworden (ist halt auch ein schwarzer Streifen auf dunklem Grund in der Nacht...)
Etwas in Sorge wegen der Boykottaufrufe aus aller Welt bittet das olympische Organisationskommitee (BOCOC) um Solidaritätsbekundungen mit Beijing. Wenn Du, lieber Leser, die Spiele in Beijing unterstützen willst, so kannst auch Du eine Spur des olympischen Feuers auf den Boden malen. Am einfachsten geht das mit einem Stück Holzkohle, wer es realistischer mag kann ein Feuerzeug gross aufdrehen - am allerbesten geht es aber mit einem von diesen Creme-Brulee-Flammenwerfern. Also nix wie los, raus und ein Stück Boden versengen, das ganze photographieren und mir das Photo schicken (man kann die Bilder auch direkt ans BOCOC schicken, aber wenn ich mindestens zehn Bilder aus unterschiedlichen Orten einschicke, kann ich ein Ticket für den Finalwettkampf im olympischen Solo-Synchronschwimmen der Männer gewinnen). Vielen Dank für Eure Unterstützung!