Nachdem ich am Samstag ein sehr Ausländermässiges Leben geführt hatte, inklusive übermässigen Alkohlgenuss in den Bars von Sanlitun, beschloss ich, den Sonntag zu verbringen wie die Einheimischen. Nun, was macht der Beijinger an einem Herbstsonntag: Er fährt in die Fragrant Hills, um sich den Herbst - i.e. die roten Blätter anzuschauen. "Der Beijinger" ist etwas Missverständlich, tritt er doch selten einzeln auf. Nun, ich war gewarnt. Der Resiseführer schreibt "don't expect to be alone" und auch der Taxifahrer - auf einheimische Standards geicht - meinte "ren hen duo". Nun ich dachte mir, einige 100'000 Chinese können nicht irren und fuhr trotzdem hin. Schon ein, zwei Kilometer vor dem Eingang ging gar nichts mehr, zumindest mit dem Taxi und ich schloss mich der Menge der Fussgängermasse an.
Dann erkämpfte ich mir in relativ kurzer Zeit ein Ticket für den Park, wobei ich wieder einmal die Erfahrung machte, dass Schlangenstehen nicht die ganz grosse Stärke der Einheimischen ist. Einmal drin würde die Sche aber sicher entspannter (war bisher bei Parks eigentlich immer so) und weiter den Berg hoch die Menge auch etwas ausdünnen. Kurz, dem war nicht so. Es war auf jeden Fall ein eindrücklicher Ausflug, obwohl ich nicht bis zum Gipfel kam (Zugang zu verstopft) und damit auch das von I.M. Pei deignte Hotel nicht sah. Aber es wurde mir mal wieder klar gemacht, was es heisst, einer unter (sehr) vielen zu sein - und was für ein Privileg es ist, eine Dreizimmerwohnung für mich alleine zu haben - Heizung hin oder her.
Der Park selbst ist sehr schön - ich glaube ich warte, bis ich sicher bin, dass die Ahorne ihre Blätter abgeworfen haben und schaue dann nochmals vorbei... Im folgenden sollen die Bilder sprechen (auf dem Weg nach Hause stand ich dann nochmals 45 min im Stau).
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