Freitag, 18. September 2009

Xi'an - ein Stadt mit Geschichte

Nach über zwei Jahren in China habe ich es letztes Wochenende endlich nach Xi'an geschafft; nach Beijing wahrscheinlich das zweitwichtigste Touristenziel im Reich der Mitte. Xi'an war über tausende von Jahren Hauptstadt eines der chinesischen Staaten und nach der Einigung Chinas unter Qin Shi Huangdi (dem "ersten Kaiser") die Hauptsatdt Chinas von der Qin, über die Han, bis zur Tang Dynastie, also (mit Unterbrechungen) von 221 v.Chr. bis 907 n.Chr.. Während dieser Zeit war Xi'an auch auch eine der Bevölkerungsreichsten Städte der Welt. Von der historischen Bedeutung her ist die Stadt durchaus vergleichbar mit Rom oder Athen, mit dem grossen Unterschied, dass sie in der Zwischenzeit einige Male komplett zerstört wurde. So steht nichts mehr, was vor die Tang-Zeit zurückreicht. Aus der Tang-Dynastie, die bekannt war für ihre religiöse Toleranz, bleibt eine grosse muslimische Bevölkerung und zwei buddhistische Pagoden, die kleine und die grosse Wildgans-Pagode, beides klassische Beispiele für Tang-Architektur.

Big Wild Goose Pagoda in the Rain (by niklausberger)

Big Wild Goose Pagoda in the Rain (by niklausberger)

Grosse Wildgans-Pagode

Ansonsten gibts an historischen Gebäuden noch den Trommel- und den Glockenturm sowie die riesige Stadtmauer aus der Ming-Zeit (1368-1644, Xi'an war wie heute eine Provinzhauptstadt).

Die wahren Schätze der Geschichte verbergen sich unter dem Boden und wurden zum Glück erst entdeckt, als die Kulturrevolution schon fast vorüber war und sind uns drum erhalten geblieben. Der grösste Fund ist sicher die Terracotta-Armme des ersten Kaisers, mehrere Tausend detailliert gestaltete Krieger aus Ton, in Lebensgrösse und ursprünglich mit echten Waffen ausgestattet. Nach dem Tod des ersten Kaisers kam es zu Aufständen; die Rebellen holten sich Waffen aus der Grabanlage und brachten die Gänge zum Einsturz, was die Tonkrieger in die Neuzeit gerettet hat.

Der grösste Teil der bereits ausgegrabenen Krieger ist in der ersten Grunbe zu sehen, einer riesigen Halle, die man leider nur am Rand betreten darf. Sehr eindrücklich, vor allem, wenn man über ein halbwegs lichtstarkes Teleobjektiv verfügt.


Terracotta Warrior (by niklausberger)

Terracotta Warriors (by niklausberger)

Terracotta Warriors (by niklausberger)

Terracotta Warriors (by niklausberger)

Terracotta Warriors (by niklausberger)

Die Armee ist über einen Kilometer vom Grabhügel des Kaisers entfernt; was sich dazwischen und im Grab selbst noch alles verbirgt, ist noch unbekannt. Einen kleinen Vorgeschmack könnten die beiden Bronzewagen geben, die ich im nächsten Post zeigen werde; und irgendwann komme ich dann wohl auch noch zu den Stick-Men...

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