Donnerstag, 24. Januar 2008

Xinnian kuaile: 新年快乐

Als ich heute so gegen zehn in mein Büro schlich und mich auf einen Tag entspanntes C++-programmieren freute, informierte mich mein Bürokollege 胡海明, dass heute um halb elf Abends ein Bankett sei. In Anbetracht der lokalen Gepflogenheiten erschien mir das etwas unwahrscheinlich und ich nahm an, dass entweder Zeit oder Tageszeit etwas verwurstelt waren. Um elf (morgens) brachen wir dann auch auf, um mit dem Bus drei Stationen zum grossen 四川-Restaurant zu fahren. Da traf sich das ganze Experimental Physics Center zum chinesischen Neujahresessen. Ich und Steve Olsen (der Professor aus Hawaii) sassen da etwas überrascht mittendrin; das Einladungsemail war auf chinesisch und drum hatte man das uns vorenthalten und uns dann kurz vorher aus den Büros geholt - drum gibts hier auch keine Photos.

Alles in allem waren wir etwa 300 Leute in einem grossen Bankettsaal, es gab reichlich und hervorragendes Essen (eine 服务员war nur damit beschäftigt, die Teller auf der Lazy Suzie (oder Susi?) umzuschichten, so dass neue Gerichte Platz fanden). Dazu gabs Gesang der begabteren Physiker, angenehm kurze Ansprachen von den Chefs, Wettbewerbe im olympische Sportarten raten und eine Verlosung. Wieder nichts gewonnen - stand aber auch nicht in meinem iPod Horoskop. Anschliessend ging man dann von Tisch zu Tisch um allen ein frohes neues Jahr zu wünschen (das ist auch der Titel dieses Beitrags) - jedesmal mit einem Toast. Um dem schärferen Zeug auszuweichen, tranken Steve und ich uns zu zweit durch eine Flasche Great Wall (rot). Und dann, so kurz nach eins, leerte sich der Saal so plötzlich, wie er sich gefüllt hatte. Vor zwei sass ich wieder vor meinem PC, und beherzigte den Ratschlag von Steve, keinen funktionierenden Code anzufassen. Hab ich auch nicht gemacht, sondern was wildes neues geschrieben, ein Gerüst für Tensormanipulation in C++ mit Berechnungen auf der Graphikkarte, wird ein gutes neues Jahr...

Ansonsten ist hier so etwas wie Vorweihnachtsstimmung ausgebrochen; bei allem heisst es "ja, aber nach dem chinesischen Neujahr", die Büros leeren sich langsam und man fragt "wann kommst Du zurück?". Die Kinder haben von jetzt bis zum ~20. Februar Schulferien; da fragt man sich schon fast, weshalb China keine grosse Skination ist.

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