Gestern war ich zum zweiten Mal im Ei (Konzertkritik vom ersten mal hier) um mir Puccinis Madame Butterfly anzuschauen. Das Stück selbst stellt ja mit seiner in Japan angesiedelten Handlung den Beginn der Opernglobalisierung dar - diese wurde hier nun vollendet; mit Chinesen, die Japaner darstellen (inlusive einer bezaubernden Madame Butterfly), einem spanischen Tenor (der einen Amerikaner spielt) und einem amerikanischen Bariton (der - wie langweilig - einen Amerikaner spielt). Der zweite Tenor, ein Chinese fiel etws ab, ansonsten war das gebotene auf hohem Niveau. Dem grossen Haus (2400 Plätze) und der grossen Bühne angepasst war das Orchester gross besetzt, was jedoch in bläserlastigen Passagen den Gesang etwas schwach erscheinen liess - ob sich hier auch defizite in der Akustik zeigen? Die Inszenierung war opulent-farbig und hatte den China-typischen Hang zum Kitsch, also richtig schön opernhaft. Die Japanischen Papierwände wurden reichlich für Rückprojektionen von Shilouetten genutzt - bezaubernd. In der Nachtwache-Szene hab ich auch ein bisschen geweint, alles in allem ein wunderbarer Abend.
Zur Architektur - der Saal der Oper ist etwas höher als lang, die Fronten der Balkone sind Kupfer-Gold-farben, die Sessel wie es sich gehört rot und die Decke aus Holz. Die Wände sind aus geflochtenen Drahtseilen, was aus der Nähe sehr elegant wirkt, aus der Distanz aber nur noch matt off-grau. Es gibt keine auffallende Parteiloge. Und meine Kamera ist zu gross, um mit reinzukommen. Von der eigentlichen Eihalle, in der Oper, Konzerthalle und Theater stehen, konnte ich hingegen diesmal ein paar Photos schiessen. Mehr bei Flickr.
String Theory Debate
vor 4 Stunden
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