Sonntag, 23. September 2007

Ba Da Chu

Samstag war eine Exkursion der Offline Software Group und der Tau and QCD Group angesagt. Beides zwar bisher noch nicht so meine Spezialgeiete, aber es ging ja auch fürs erste mal drum, ein paar Leute kennenzulernen und ein bisschen rauszukommen - dafür schreib ich dann auch gerne mal ein bisschen Software - und was QCD angeht, hab ich ja Güthers Buch gekauft (der Inhalt ist ok, aber bei mir ist nach kurzem Gebrauch der Index rausgeflogen).

Na ja, wie auch immer, pünktlich um 10 vor acht (ja, Ihr habt richtig gelesen, Nik am Samstag vor acht - die machen noch einen ganz neuen Menschen aus mir...) stand ich am Tor und wartete der Dinge, die da kommen mochten. Zuerst kam mal gar niemand den ich kannte. Ich fragte dann mal einen Herrn mit Konferenztasche (ICHEP) ob er nach Ba Da Chu gehen würde. Ging er nicht. Na ja, kurze Zeit später trudelten dann ein paar Doktoranden und -innen (die haben hier eine viel besser Frauenquote in der Physik als im Westen) und ein Post-Doc ein. Ich hatte mir das irgendwie grösser vorgestellt, aber zu acht war natürlich um so besser. Wir nahmen also den Bus nach Ba Da Chu, ein Stück Hügel im Westen von Beijing, wo sich insgesamt acht Tempelanlagen im Wald verstreut befinden. Die Tempel sind (im Gegensatz zu den meisten anderen in der Stadt) auch noch in Betrieb (oder sagt man Gebrauch oder eher Geräuch?), und gleich im ersten, unterhalb der grossen Pagode, fand eine Zeremonie statt, mit Mönchen und grossen Trommeln und viel Räucherstäbchen.



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Danach gings von Tempel zu Tempel den Berg hinauf; meine Mitphysiker machten die meiste Zeit einen sehr unreligiösen Eindruck, nur in einem kleinen Schrein mit einer konfuzianischen Gottheit verneigten sie sich dann doch alle - als ich fragte weshalb, kam sofort die Antwort, dass dies der Gott sei, der fürs Reichwerden zuständig sei. Auch bei verschiedenen Brunnen, wo man mit einer Münze (die 1-Jiao-Dinger aus Alu) etwas treffen musste, damit es Glück bringt, waren alle, mich inklusive, mit dabei.



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(Man beachte auch die Aufschrift auf dem T-Shirt: here comes survive - und das ist noch vom milderen, was man hier sieht...)

Der Reiz der ganzen Anlage ist die Einbettung der Tempel in die Natur und auch die Tatsache, dass es fast keine westlichen Touristen hat und damit das ganze nicht so auf Hochglanz poliert ist.



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Auch sehr gefallen hat mir, dass man da mal 2 Stunden bergauf gehen kann -in Beijing ja doch eher die Ausnahme. Der schon fast welberühmte Dunst/Smog liess einem auch fast vergessen, dass man auf eine Grossstadt herunterblickt...



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Mehr Bilder, vor allem von den vielen wunderbaren Details findet Ihr auf meiner Flickr-Seite. Und dann waren da natürlich auch noch die lieben Kleinen, für die hier ja wirklich alles getan wird (wenn man kleiner als 180 ist, darf man auch als Grosser, man nennt es Wasserpolo).



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Nach einem Picknick am Mittag waren wir dann so um eins wieder unten, gingen an unzähligen Schildkrötenverkäufern (Christine wäre wohl schwach geworden) vorei zum Bus und waren dann so um zwei zurück am Institut. Ich hab mich dann erstmal für etwas xiuxi-xiuxi entschieden (so ganz ans früh Aufstehen hab ich mich doch noch nicht gewöhnt). Abends waren wir dann zum Essen eingeladen, da kam dann auch die Gruppenoberen und wir füllten zwei grosse Tische. Es gab kalte Kutteln, Sülze, Ente, Spanferkel, Fisch, Spargeln, Pilze, Kartoffelstock mit Speck (!?) und Tomaten als Nachspeise - sowie einiges, von dem ich nicht so genau weiss, was es war- mein erstes volles chninesisches Menü, seit ich hier bin - grossartig!

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